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LemonAid und ChariTea: Fair Trade Getränke mit Stil und Anliegen

3. 1. 2018 · 1 Reaktion

Eigentlich sind Wortspiele die einen Begriff verhunzen seit den Neunzigern verpönt. Insbesondere unbeholfene Verrenkungen mit Großbuchstaben in der Mitte des Wortes sind ein Graus. Wenn dann noch Anglizismen zwanghaft ins Deutsche übertragen werden ist das Maß voll.

Trotz All dem habe ich mich entschlossen über Lemonaid und ChariTea zu schreiben zwei Getränke die trotz ihrer Namen bei denen Linguisten Haufenweise Selbstmord begehen dem zeitgeist entsprechen bzw. den Weg weisen.

Fair Trade also Fairer Handel, lange die Domäne von Exotismus und „Dritte Welt“ Läden befreit sich aus dieser Zwangsjacke zunehmend.

Nicht nur im Bereich Mode/Fashion auch bei Nahrungsmitteln gilt es nicht mehr nur an die wenigen zu appellieren sondern prinzipiell massentaugliche Produkte an Stil prägende Schichten an zu  bieten.

Wie der Name etwas zweideutig sagt geht es hierbei um Limonade und Tee bzw. Eistee. Dessen Zutaten stammen von Produzenten aus „Entwicklungsländern“ die allerdings wie bei Fair Trade die Norm eben nicht ausgebeutet sondern fair behandelt und bezahlt werden. Dafür werden um die Kosten zu sparen unnötige Zwischenhändler ausgeschaltet die ja sonst nur als Spekulanten fungieren und sich am Elend der armen Länder bereichern.

Ausbeuten tut Lemonaid und ChariTea eben nicht.

Der Rohrzucker beispielsweise aus Paraguay stammt etwa von einer lokalen Kooperative wie ich das verstehe. Ungesund und schlecht für die Zähne ist diese Limonade bzw. Eistee also auch aber ich kann ja nicht alles haben. Trinken hilft bei mir also nicht. Wem Zuckerbomben wie Cola nichts ausmachen der wird bei den beiden Erfrischungsgetränken allerdings aufatmen, der Zuckergehalt ist weit geringer und der Geschmack nicht penetrant süß.

Ich hatte schon ein Paar Mal die Gelegenheit Lemonaid bzw. ChariTea zu trinken, mit gutem Gewissen.

Ich würde auch nicht vom Bäcker kaufen der seine Frau schlägt warum dann also vom Coca Cola Konzern der tote Gewerkschafter in Kolumbien, Dürren in Indien und Ähnliches zu verantworten hat?

Noch ein Hinweis: Es heißt schon seit ca. 10 Jahren nicht von oben herab „Entwicklungsländer“ und schon gar nicht „Dritte Welt“ sondern wahrheitsgemäß Mehrheitswelt, denn von dort stammen die meisten Menschen.

Beide Getränke lassen sich auch online bestellen für all jene die in der Provinz keinen Zugang zu Bioläden etc. haben. Ganz billig sind die beiden Getränke aber nicht, ein wenig Stil gehört dazu um deren Anliegen zu unterstützen.

 

Tags: Alternative · cool · fair

1 Reaktion ↓

  • 1 Air: Wasser mit Alkohol // 8. 8. 2012 um 11:05

    […] ist also ein neues Getränk. Zum Glück ist es nicht Luft in Dosen, wie manch Dystopie uns in der Zukunft versprach. Es ist […]