Heimlicher Testsieger: Touch PC von Acer
Als HP damals den ersten sog. All-in-One PC auf den Markt brachte, ich würde es eher Touch PC oder Display PC nennen, war ich nicht begeistert. Wer um Himmels willen würde freiwillig mit seinem fettigen Fingern zu hause am Schreibtisch den Monitor beschmutzen? Ich habe mich wohl geirrt.
Das Bedürfnis einen PC zum Anfassen zu haben ist offenbar auch daheim recht groß. Inzwischen haben etliche Computerhersteller ein solches klobig benanntes All-in-One Gerät im Angebot.
Selbst die Stiftung Warentest nahm sich im Dezember 2010 Heft einige davon zur Brust und untersuchte sie.
Nun, ich habe diesen Trend zu lange verschlafen und muss mich wohl dem Zeitgeist fügen. Wer einen Touchscreen PC kaufen will ist kein Sonderling mehr. In der Tat hat so ein Display PC auch seien Vorteile. Es steht kein unnützer Kasten herum so wie das früher üblich und noch heute anzutreffen ist. selbst die Netbook-ähnlichen „Nettop“ Klein-PCs für zu hause waren noch eine optische Belästigung trotz der reduzierten Größe.
Ein Bildschirm hingegen ist immer nötig, der lässt sich derzeit kaum weg rationalisieren. Bei Smartphones und Tablets hat sich die Touch-Bedienung nun endgültig durchgesetzt. warum also nciht auch stationär?
Was hat der Test von Stiftung Warentest nun ergeben?
5 von & All-in-One PC Modelle waren gut! Selbst das „befriedigend“ war fast ein gut mit 2,6.
Getestet wurden neben Touch PCs auch Notebooks bzw. Laptops, auch davon schnitten die meisten gut ab aber dazu ein andermal. Heute stehen die neuartigen Display PCs im Rampenlicht.
Im Test waren dabei:
- Acer Aspire Z5710 (Note 2.2/gut)
- Packard Bell OneTwo L D8100GE (Note 2.2/gut)
- Sony VPCJ11M1E/B (Note 2.3/gut)
- MSI Wind AE2220-T6646W7H Touch (Note 2.4/gut)
- Asus EeeTop ET2010AGT (Note 2.6/befriedigend)
Quasi außer Konkurrenz war auch der Media Akoya P9613 (MD 97386) dabei. Es wird im Testbericht nicht im Detail gelistet weil es schon vor Redaktionsschluss bereits nicht mehr erhältlich war laut Stiftung Warentest. Schade, denn mit der Note 2,2/gut war der Medion Touch PC quasi mit Testsieger.
Schade auch, dass kein Display PC von HP dabei war im Test denn schließlich hat HP diesen Trend eigentlich losgetreten.
Zunächst einmal ist festzuhalten , dass alle im Test befindlichen Touchscreen PCs glänzende Diplays haben.
Das hat gleich zwei Nachteile: Lästige Spiegelungen und umso deutlicher sichtbare Fingerabdrücke auf dem Bildschirm. Da hat mal wieder kaum Produzent mitgedacht. Arbeitsschutzgesetze verhindern also eine Anwendung als Büro PC. Dabei sind diese Rechner ja sehr Platzsparend und die Kollegen fassten den Bildschirm schon immer gerne an, lange bevor eine Funktion als Interface hatte.
Allerdings bringen alle Bildschirm PCs leider ein beachtliches Gewicht auf die Waage: Locker 10kg mit Netzteil schaffen alle guten Geräte. Wer oft umzieht sollte ich also lieber doch ein Notebook kaufen.
Windows 7 mit 64Bit scheint ebenfalls Standard zu sein. damit dürften aber immer noch nciht alle Programme laufen, denn sowohl Windows 7 als auch die 64bit brauchen jeweils eine eigene Version. Wer auf obskure vor Jahren gekaufte Software setzt sollte sich nach Alternativen umsehen.
Der Acer und Packard Bell ermöglichen Fernsehen dank eingebauten DVB-T Decoder im Lieferumfang. Zudem hat der Acer als einziges Modell im Test einen HDMI Ausgang. Beides verwundert da diese PCs ja offenbar für den Hausgebrauch geschaffen wurden, warum dann kaum TV/Video Unterstützung? Der Sony Touch PC hat immerhin noch einen Firewire-Anschluss.
Reich gesegnet sind alle Display PCs mit USB Anschlüssen, der Sony hat 5, die anderen haben 6 USB Buchsen, damit dürfte den meisten Peripherie-Geräten genüge getan sein. W-LAN und SD/Memory Stick Speicherkarten Lesegeräte haben auch alle.
XD-Karten kann aber nur der MSI lesen. Dafür hat er laut den Werten das dunkelste Display. Der Bildschirm scheint nicht mal 50% so hell zu sein wie die Rivalen.
Alles Displays bis auf das Asus Eeetop haben eine Auflösung von 1920*1080 Pixel bei 20 bis 23,5 Zoll. Das bedeutet mehr als genug Platz.
Trotz der fast durchgehend guten Testnoten hat Stiftung Warentest an allen Al-in-One PC Modellen was auszusetzen.
Der Acer habe zwar die beste Rechenleitung, doch bemängelt werde der Stromverbrauch und die Bedienungsanleitung.
Der Packard Bell ist zwar flach aber verbrauche zu viel Strom und das System lasse ich nur „ausreichend“ wiederherstellen. Doch wie beim Acer wird der Fernsehempfang als Hauptmerkmal positiv herausgestellt.
Beim Sony lobt die Redaktion das „hellste“ Display und die „sehr gute“ Rechenkapazität und nicht zuletzt Firewire und Bluetooth doch der Touchscreen sei leider nur befriedigend und auch hier lasse die Wiederherstellung zu wünschen übrig.
Der MSI sei zwar vielseitig doch der Tester bemängelt Display, Grafikspeicher-Größe und ausreichende Wiederherstellung. Aber XD lesen kann er! Wie gesagt.
Der knapp befriedigende ASUS ist zwar am leichtesten und kleinsten aber eine Reihe von Nachteilen folgt: „mäßig“ an Touchscreen angepasst, auch hier nur ausreichende Wiederherstellung und sogar ein Ziffernblock fehle.
Es ist also noch Potential vorhanden. Auch preislich erscheinen mir die All-in-one PC Testgeräte allesamt noch recht happig. Das wird sich mit der Zeit noch wandeln. Ich sehe keine Grund fast 1000 Euro für so einen Display PC zu bezahlen.
Was ist nun der Anwendungsbereich eines Touchscreen PCs? Der Schreibstich zu Hause? Oder der Couchtisch? Ich weiß es nicht genau. Die Sparte All-in-one PC ist noch am Entstehen, ich denke wir werden noch Änderungen sehen. Diese Bildschirm PCs können sich nicht so richtig zwischen Arbeit und Vergnügen entscheiden. bzw. sind weder Fisch noch Fleisch. Doch der Kunde ist König und ich kann schon nachvollziehen dass Bedienung per Maus anstrengend ist.
P.S.: Warum um Gottes Willen haben alle Display PC Modell im Test solch grauenvoll unaussprechliche Nummern-Kombinationen als Bezeichnung? Das kann sich doch kein Mensch merken! Muss erst Apple mit einem iDisplayPC auftauchen?
Auf Test.de kann der gesamte Testbericht gegen Gebühr eingesehen werden.
4 Reaktionen ↓
1 Luke // 2. 2. 2011 um 14:01
Schonmal was von einem äußerdt erfolgreichen Gerät namens iMac gehört?
Apple hat schom All-in-ones gebaut da gabs von HP nur Taschenrechner..
2 zeitgeist // 3. 2. 2011 um 12:10
Jetzt wo Du es sagst, ich glaube ich habe so um 2000 herum kurz an so einem gearbeitet. Das waren doch die klobigen wie Spielzeug bunten Dinger nicht?
3 grenzreiter // 3. 2. 2011 um 13:01
Die neuen iMacs sind aber
1. Die schönstdesignten PC die ich kenne
2. Nicht bunt, schlicht weiß
3. Können mit dem Acer-Teil, das du oben genannt hast locker mithalten.
All-in-one sind eine gute Idee, allerdings würde ich noch warten, die Technik kann noch verbessert werden.
Gruß
Korbi
4 Touchscreen-Tastatur Cool Leaf von Minebea // 16. 5. 2011 um 15:00
[…] nicht um die Tastatur zu ersetzen, auch All-in-One PC mit Touch-Bedienung haben meines Wissens auch eine echte […]