Heute beschäftige ich mich mal ausnahmsweise mit Kanzlerin Merkel und ihrer „Multikulti ist gescheitert“ Rede.
Wenn Politiker ihren Untertanen nichts mehr zu bieten haben können sie gemeinhin aus drei Optionen wählen
- Aufgeben, also Rücktritt
- Angreifen, also Putsch
- Ablenken, also Manipulation
Während in den wenigen reifen Demokratien eher der Rücktritt gewählt wird und in jungen Demokratien die zweite Variante noch mit am häufigsten ist, hält Merkel in Deutschland Manipulation offenbar für nötig.
Es gibt Etliches von dem es abzulenken wäre,
Deutschland hat immer weniger zu bieten, nicht umsonst ist Auswanderung nicht nur im Unterschichten-Fernsehen seit Jahren ein populäres Thema.
Der Staat also die Politik hat immer weniger zu geben und auch immer weniger weg zu nehmen denn er verteilt ja jetzt schon kaum noch etwas. Er schröpft und bevormundet vor Allem. Es gibt kaum echte Arbeitsplätze, die Reallöhne schrumpfen von Jahr zu Jahr, die Bildung geht den Bach runter obwohl sie immer mehr zur Ware wird was sie angeblich bessern sollte.
Erschwerend kommt hinzu, dass zuletzt die Politiker, sprich die Merkel-Regierung nur noch zu Gehilfen der verschiedenen Lobbys werden. So sollen die Atomkraftwerke möglichst so lange laufen bis sie explodieren und die Energiewirtschaft soll sogar am eigenen Atommüll fürstlich verdienen, per Gesetz garantiert.
Nicht zuletzt hat Merkel die „Banken gerettet“ mit Abermilliarden oder eher Billionen von Steuergeldern.
Dies geschah natürlich auf Kredit bei den Banken weswegen unsere Enkelsenkel noch in 500 Jahren diese Schulden abbezahlen werden.
Was tun angesichts dieser katastrophalen Misere? Manipulation funktioniert nur dann wenn die Untertanen sie mitmachen, also quasi manipuliert werden wollen. Also was tun? Einen Krieg anfangen um einen äußeren Feind zu schaffen? Zu spät, wir führen bereits seit über acht Jahren einen dreckigen versteckten Krieg in Afghanistan der immer mehr aus dem Ruder läuft, deutsche KSK Kampftruppen waren von Anfang an dabei in „geheimer Mission“. Noch einen Krieg? Nein, das wäre zu teuer.
Üblicherweise genügt ein wenig Hetze gegen sog. „Sozialschmarotzer“,
doch auch hier ist nicht mehr viel zu holen, fast alles was früher Sozialstaaat war wurde bereits gestrichen, jüngst das Elterngeld für Hartz IV Empfänger. Alleinerziehende Mütter sollen gefälligst arbeiten gehen, Rentner solange arbeiten bis sie tot umfallen und Arbeitslose müssen arbeiten und zwar gratis um sich ihre Arbeitslosenhilfe zu verdienen. Nur, wie gesagt, es gibt keine echte bezahlte Arbeit mehr. Das Arbeitsamt, neudeutsch Jobcenter ist schon seit 10 Jahren Deutschlands größter „Arbeitgeber“.
Es bleibt also nur eins, der Griff nach ganz unten, in die Kiste mit der nationalen Identität. Wenn es nichts mehr gibt was die Politik bieten kann dann muss der Zusammenhalt als Nation her, eine obskure Idee die es seit ca. 200 – 300 Jahren gibt und die ursprünglich dazu da war um Krieg und Kolonialismus zu rechtfertigen.
Es muss ein Feind her, am besten einer der zu äußeren Feinden gehört.
Was sich anbietet ist der Ausländer. Doch seit fast ganz Europa zur EU gehört lässt es sich nicht mehr so gut gegen Italiener, Polen oder gar Rumänen hetzen. Zum Glück gibt es „den Islam“, dieser umfasst locker mehr als eine Milliarde Menschen aus vielleicht 30 Ländern und wir haben auch genug Vertreter davon, nämlich vor Allem aus der Türkei. Was für ein gefundenes Fressen! Das da die Logik nicht ganz stimmt, schließlich sind die meisten Türken in Deutschland so weit integriert, dass sie mehr BMW und Mercedes-Fahrzege fahren im Schnitt als Deutsche aber schwamm drüber.
Weil, der Islam ist anders, deswegen muss er bekämpft werden und so.
Auf diese Weise brauchen wir nicht darüber reden, dass ganze Geld verprasst wurde an die Bankster und die Atomlobby auf Kosten der Sicherheit ihre Profite machen mit Merkel als Handlanger machen soll.
Selbst die liberalen Pseudo-Fürsprecher „des Islams“ werden nicht müde auf „Defizite“ „bei der Integration“ hinzuweisen. Doch es ist nicht der fehlende Wille der Integration seitens der Zuwanderer, sondern die fehlenden Möglichkeiten sich hier zu integrieren.
Ich lebe seit 25 Jahren in Deutschland und spreche fast ebenso lange fließend deutsch.
Trotzdem habe ich bis heute Probleme bei der Wohnungssuche wegen meinem Namen und kein Wahlrecht. Ich kann nicht mal eine Petition an den Senat oder den Bundestag unterschreiben weil meine Stimme schlicht nicht gilt.
Da ist es ganz egal, dass ich das deutsche Abitur habe oder eine deutsche Frau. Ich bin und bleibe Ausländer, auch als weißer Christ. Deutschland ist kein Land wo ich mich zu Hause fühlen kann weil ich hier als Mensch zweiter Klasse behandelt werde. Aber
ich bin froh, kein Deutscher zu sein, denn dann müsste ich möglicherweise nach Afghanistan und dort unschuldige Zivilisten erschießen
oder an der Heimtatfront denen die das tun zuarbeiten. Als Pole musste ich nicht in die Bundeswehr. Übrigens müssen die Polen in Polen selbst auch in den Krieg.
Ein Onkel von mir der kürzlich in London verstarb hat im Warschauer Aufstand gegen die Nazi-Besatzer (wohlgemerkt nicht nur die Deutschen, da waren Ukrainer, Finnen oder Kroaten ebenso dabei) gekämpft. Er war sein Leben lang staatenlos als er anschließend vor Stalin nach England flüchtete. Er durfte daher auch nie reisen, weil er schlicht keinen Pass hatte. Langsam fange ich an ihn zu beneiden. Nicht wegen den Reisen, sondern weil er keinem Staat verpflichtet war.
Der aus der Mottenkiste herausgekramte Nationalismus ist schlicht ein untrügliches Zeichen für das Scheitern der Politik.
Merkel ist gescheitert, nicht „Multikulti“. Sie ist derart gescheitert, dass sie keine andere Wahl hat als an den Nationalismus zu appellieren denn es ist nichts mehr übrig geblieben außer der Rücktritt oder die Gewaltanwendung wie neulich in Stuttgart.
4 Reaktionen ↓
1 Sylvie // 25. 10. 2010 um 14:22
Ich bin voll und ganz einverstanden! Ich habe das Glück eines „unauffälligen“ Nachnamens, aber das Kopfschütteln ist dafür nicht weniger stark…
Eine Sache nur am Rande: Damit die eigene Stimme bei Volksbegehren zählt braucht man das Wahlrecht, aber Petitionen kann man sehr wohl unterzeichnen, wenn man kein Wahlrecht hat, da habe ich extra mal bei der Petitionsstelle des Bundestags nachgefragt und bekam als Antwort:
„Artikel 17 Grundgesetz sagt, das Jedermann sich mit Bitten und
Beschwerden an die jeweiligen Behörden wenden kann. Dies bedeutet auch
hinsichtlich der Möglichkeit der Mitzeichnung einer Petition, dass es
keinerlei Einschränkungen gibt, weder nach Alter, Geschlecht, Religion,
Staatsangehörigkeit oder Wohnort usw.
“
Viele Grüße!
2 Daniel // 25. 10. 2010 um 23:57
Weise Worte!Du bringst den Zustand der Republik auf den Punkt!
3 zeitgeist // 28. 10. 2010 um 17:16
Sylvie: Danke für den Hinweis! Erst zuletzt hieß in Berlin beim Volksbegehren gegen Wasserprivatisierung es wäre nur für Deutsche. Muss ich als Ausländer tatsächlich deutsche Behörden auf das Grundgesetz hinweisen? Verkehrte Welt.
Danke Daniel, freut mich, das ich nicht der Einzige bin der so denkt. Jetzt sind wir schon drei mit Sylvie.
4 spanther // 30. 11. 2010 um 20:26
Und mit mir ! @ Zeitgeist
Dein Text spiegelt die absolut gut durchdachte und tatsächliche Situation wieder, welche hier momentan vorkommt, mitsamt den größten Verbrechen, welche momentan an der Menschheit begangen werden (Stichwort Afghanistan)! Ich bin sehr angetan von deinem Dialog und werde mir deine Worte gut notieren, damit sie nie verhallen werden! :)