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Google-Manipulation: re:publica verkauft Links, auch an Google selbst

12. 4. 2011 · 3 Reaktionen

Sony, google als Sponsoren

Seit Jahren ist die mit gängigste Methode der Google-Manipulation Links zu kaufen bzw. zu mieten.

Google bewertet Webseiten ja maßgeblich nach Anzahl und Wichtigkeit eingehender Links, sog. Backlinks.

Das hat die deutsche Blogger-Elite von der re:publica offenbar erkannt und verdient sich damit ein nicht zu verachtendes Zubrot von einigen Tausend Euro im Monat, denn so viel sind die etlichen Links auf der Startseite der Konferenz sicherlich wert.

Laut Google Richtlinien für Webmaster dürfen Links zu Sponsoren nicht als echte Links für die kein Geld geflossen ist getarnt sein,

d.h. sie müssen das so genannte nofollow Attribut aufweisen. Dieses kennzeichnet bezahlte Links. Damit soll verhindert werden, das diese zur Manipulation der Google-Suchergebnisse eingesetzt werden. Sonst wäre der Google-Algorithmus der nach wie vor vor Allem auf freiwillig gesetzten Links aufbaut Makulatur.

Google ist seit 2007 sehr streng wenn es darum geht solche bezahlten Links zu ahnden.

Etliche Seite wurden daher schon abgestraft, auf unterschiedliche Weise. Das kann so weit gehen, dass eine Seite die Links kauft oder verkauft teils oder komplett aus den Suchergebnissen verschwindet.

Die re:publica hat PageRank 7 (von möglichen 10 – also sehr viel Autorität) und schon auf der Startseite unzählige Links zu Sponsoren untergebracht die weder mit nofollow als solche gekennzeichnet noch ganz sichtbar sind.

Der sogenannte Ankertext also das Wort was verlinkt wird wird nicht angezeigt. Es ist vor den Benutzern versteckt für Google aber sichtbar. Auch das ist ein Verstoß gegen die Richtlinien für Webmaster. Zudem ist Ankertext ein weiteres wichtiges Ranking-Kriterium für Google.

Im Quelltext jedenfalls werden die „Kooperationsparner“ auch eindeutig als „Sponsoren“ bezeichnet.

Die Erklärung warum re:publica nicht abgestraft wird liegt allerdings auf der Hand: Auch Google selbst ist einer der Sponsoren.

Hier wird also mit zweierlei Maß gemessen:

Marken wie HP oder Sony und etliche andere dürfen offenbar Google-Manipulation betreiben solange Google selbst zu den Sponsoren zählt.

Es werden scheinbar nur Webmaster abgestraft die zu unwichtig sind und nicht auf Seiten Links kaufen auf denen Google selbst kauft. Es ist schwer angesichts solcher Zustände nicht zynisch zu werden. Wer sich an Google’s Richtlinien hält ist offenbar selbst Schuld. Sogar Google selbst tut es nicht.

Mehr dazu auf meinem englisch-sprachigen SEO blog.

Tags: Blogs · Deutschland · Web Trends

3 Reaktionen ↓

  • 1 Thomas G. // 26. 4. 2011 um 17:28

    Ein starkes Stück, da wird wieder mal mit zweierlei Maß gemessen, aber für mich sind alle die viel Geld verdienen irgendwie korrupt. Egal ob Politik oder Google, alle sind mit unlauteren Aktionen daran beteiligt. Deutschland ist in meinen Augen schon lange eine Bananenrepublik, bestechen darfst Du nicht, aber wenn der Preis hoch genug ist, dann wird schnell mal ein Auge zu gedrückt.

  • 2 MARTINSFELD // 27. 8. 2011 um 16:27

    Nun, wer kennt den Google-Algorithmus eigentlich genau? Eben, nur Google und deshalb gibt es auch bzgl. der Pagerank-Berechnung auch nur ein Maß. Den Grad der Kommerzialisierung sehen wir doch im Erfolg von Google. Also, warum sich aufregen.

  • 3 Panda und Pinguin // 16. 1. 2013 um 13:14

    […] eventuell auch die Ergebnisse meiner Suche erklären. Auf dem Zeitgeist-Blog gibt es einen Post zu dem Thema, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob das alles so stimmt, was dort steht. […]