Wer in Deutschland bislang nicht in einem Hotel übernachten wollte war meist auf etwas obskure Internet-Seiten angewiesen die alle irgendwie gleich hießen, irgendwas mit ferienwohnung-xyz wobei xyz der jeweilige Ferienort war.
Nicht nur waren diese Seiten meist austauschbar, sie waren auch nicht verlässlich bzw. bereits schwierig zu benutzen weil unübersichtlich und allgemein schlecht gestaltet.
Die Angelegenheit wurde nicht besser wenn es darum ging aus Deutschland heraus ein Apartment im Ausland zu finden, im Gegenteil. Überhaupt, bei beliebteren Orten insbesondere Städten wie Berlin waren die Google-Ergebnisse stets aufgeteilt zwischen oben genannten zwielichtigen Vermittlern.
Ich hatte zu Anfang meiner Karriere als Blogger in Berlin für eine Firma gearbeitet die Ferienwohnungen vermittelte.
Da war einiges nicht koscher. Am Ende war ich froh wenigstens einen Teil meines Geldes erhalten zu haben. Das Blog das ich damals begonnen hatte wurde dann auch wieder eingestampft.
Nun, 8 Jahre später habe ich wieder einen Auftrag angenommen bei dem es darum geht einen Anbieter von Ferienwohnungen in Berlin bekannter zu machen. Doch dieses mal ist alles anders. Es ist ein internationales Startup gestützt mit Venture-Kapital namhafter Geldgeber die schon in Facebook und ähnliche Projekte investiert haben.
Es gibt eine wieder erkennbare Marke, Housetrip und die Seite ist in etlichen Sprachen bzw. Ländern verfügbar.
Die Vermieter aus den jeweiligen Ländern können also über diese Plattform direkt mit den Reisenden in Europa Kontakt aufnehmen. In Deutschland ist Housetrip noch recht neu, in England oder Frankreich ist die ursprünglich schweizerische Plattform schon beliebter. Sie entspricht auch ganz dem Zeitgeist, denn immer mehr Leute wollen nicht in beliebig wirkenden Hotels übernachten sondern in typischen Wohnungen in Bezirken mit Einehemischen wohnen in ihrem Urlaub.
Es geht darum näher ans Geschehen zu kommen
aber nicht mit eine Dutzend anderer in einem Hostel schlafen oder eher wachen zu müssen. Ich selbst wohne ja in Kreuzberg und hier gibt es beides Hostels und Ferienwohnungen aber kaum Hotels. Diese finden sich eher in Mitte oder schlichtweg an Orten wo sich normale Menschen kaum bewegen.
Wer will im Urlaub nur „unter sich“ bleiben also nur andere Touristen sehen? Pauschalreisende vielleicht.
Ich persönlich bevorzuge bei Reisen Übernachtungen mit Küche statt „Bed and Breakfast“ weil ich gern meine gesunde Diät auch unterwegs beibehalten will. Andere sind geradezu darauf angewiesen aus gesundheitlichen Gründen. Wie auch immer, im Hotel gibt es selber kochen nicht.
Was ist mit Haustieren? Kann ich meinen Hund mitnehmen? Bei Housetrip kreuze ich einfach „Haustiere erlaubt“ oder andere Merkmale der Ausstattung an und bekomme die passenden Wohnungen vorgesetzt. Das beste daran, der Preis liegt gern auch unter dem eines Hotels.
Nicht nur in Berlin Kreuzberg regt sich zwar Widerstand gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum für Ferienwohnungen und auch die Zahl der Hostels mit betrunkenen Touristen fällt inzwischen negativ auf, aber das ist ist mir immer noch lieber als das was in Friedrichshain passiert wo die beliebtesten Ecken von spießigen Hotels besetzt werden.
1 Reaktion ↓
1 Unterkünfte für Radreisende: Hotel oder Ferienwohnung? | Bike-Blog // 18. 7. 2012 um 13:03
[…] schließlich arbeite ich gerade an diesem Projekt. Ich habe Housetrip daher auch im zeitgeist-Blog näher beschrieben. Trotzdem erscheint mir das Prinzip als gute Hotel-Alternative. Bei Housetrip ist es zwar leider […]