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enorm – Magazin für anderes Wirtschaften

5. 10. 2011 · 1 Reaktion

enorm Magazin Cover

Das enorm Magazin war mir letztes gleich am Kiosk aufgefallen. Doch bislang konnte ich mich nicht durchringen es zu kaufen denn Wirtschaftsmagazine interessieren mich eigentlich nicht, selbst die brand eins reizt mich nicht mehr obwohl ich sogar mal ein Geschenkabo der Zeitschrift hatte vor 10 Jahren.

Nun kaufte ich doch das Heft Nummer 7 von enorm denn die Auswahl der Themen hat mich endgültig überzeugt.

Mein erster Eindruck war nicht falsch. Das Magazin ist nicht nur visuell hochwertig es ist auch inhaltlich fortschrittlich, geradezu die Avantgarde. Einige Themen wie etwa die Proteste in Spanien, die sich gegen die Regierung und Wirtschaft richten sprengen ja die engen Grenzen von Fachpresse. Es wird auch nicht blind die Ideologie des Kapitalismus gepredigt oder unhinterfragt als Naturgesetz wiedergekäut.

Ganz im Gegenteil, im Mittelpunkt stehen in der aktuellen Ausgabe genossenschaftliche Unternehmungen die sich absichtlich gegen die

  • Verheerungen von Dauerkrise
  • alltäglicher Ausbeutung
  • gewissenloser Profit-Maximierung

stellen.

Dabei schafft es enorm nicht als links im traditionellen zu wirken. Da wird auch ohne die Freude auf CDU Bürgermeister verweisen die sich gegen die Konzerne wehren. enorm geht es nicht um Ideologien, sondern darum hier und heute Alternativen zu bieten. Ich bin sehr beeindruckt.

enorm ist natürlich nicht perfekt.

Da wird der Deutschen Bank ein gigantisches Interview zur Verfügung gestellt wo sie sich als sozial und ökologisch grün waschen können.

Trotzdem ist enorm ein Vorzeige-Magazin. Anderes Wirtschaften wird hier ganz konkret vor Ort dargestellt, da wo es funktioniert und auch da wo nicht. enorm ist der eigentliche Business Punk. Die TAZ weiß mehr über die Verantwortlichen.

Tags: Alternative · grün · Test, Review

1 Reaktion ↓

  • 1 Ronald // 11. 10. 2011 um 11:08

    Freut mich sehr, dass „enorm“ es in den Zeitgeist geschafft hat. Ich bin seit der ersten Ausgabe begeisterter Stammleser und hoffe, dass durch Artikel wie diesen noch viel mehr Menschen die Publikation kennenlernen. Ich hatte Anfang 2010 in der brand eins eine Anzeige gesehen, die den Start von enorm bewarb. Fortan habe ich bis zum März desselben Jahres gefiebert, bis das Magazin endlich beim Zeitschriftenhändler meines Vertrauens aus lag. Ich war von der inhaltlichen Auswahl und der Qualität der Beiträge unheimlich begeistert. Noch nie hatte ich bisher ein derart motivierendes Magazin gelesen. Von der ersten bis zur letzten Zeile verstanden es die Autoren, kritisch und konstruktiv zu berichten und dabei stets investigativ zu bleiben, fernab von ideologischen Befindlichkeiten oder erhobenen Gutmenschenzeigefingern.
    Zweifelte ich zu Beginn noch, ob die Macher der Zeitschrift die Qualität der ersten Ausgabe beibehalten könnten, so wurde ich mit jeder neuen Ausgabe eines Besseren belehrt. Wer oft nach Antworten sucht, wie Wirtschaft und Gesellschaft in der Zukunft funktionieren könnten, wer die Konsum- und Wegwerfmentalität der Industrienationen kritisch betrachtet oder wessen innere Stimme schon immer anzweifelte, ob Wachstum und Profitmaximierung wirklich die alleinig wahren Ziele eines Unternehmens sein müssen, der findet in „enorm“ die passende Lektüre mit jeder Menge Beispielen aus aller Welt, wie ökonomische Mechanismen zur Lösung von ökologischen oder sozialen Problemen angewandt werden können. Viel Spaß beim Lesen und Staunen :-)