Kürzlich habe ich am Alexander Platz das obige Cover entdeckt. Ich bin ja ein Freund von „white space“ dem berühmten weißen Raum den Designer dem Auge zugestehen bei medialen Erzeugnissen also etwa Websites oder Zeitschriften.
So war ich dann auch angenehmen überrascht als ich das Bold Magazin erblickte. Zumal das Titelthema auch sehr gut in die heutige Zeit passt.
Es ist Identität bzw. die Identitätskrise. In der Tat befindet sich das Bold Magazin selbst in einer solchen. Kürzlich hieß es noch Face und auch bei der Sprache sind sich die Verantwortlichen scheinbar noch nicht einig, denn nicht nur ist der Name auch Englisch und bedeutet entweder „fett“ wie in Fettdruck oder „dreist“ unten drunter steht noch „the magazine“.
Als Face war das Magazin eher eine Modezeitschrift doch nun wollen die Beteiligten eindeutig mehr, es geht um Zeitgeist.
Das ist leider nur zum Teil gelungen. Abgesehen vom Thema Identität ist die Wahl der Zeitgeist-Phänomene eher bieder. Das sind die Oldies Lou Reed und Metallica, zweitere in der letzten Dekade vor Allem dadurch bekannt dass sie Fans die per Filesharing ihre Musik bekamen gerichtlich verfolgte und auch darauf stolz war, dass ihre Musik als Foltermethode In Guantanamo benutzt wurde.
Dann wird ein Fahrzeug einer gr0ßen deutschen Marke vorgestellt das nicht mal elektrisch ist. OK, es geht eben nicht nur um Zeitgeist. Oben drüber steht „Zeitgeist | Lifestyle | Kunst | Kultur | Mode | Trend“. Daher eher die Vielfalt der Beiträge im qualitativen Sinne, denn Lifestyle ist nichts anderes als ein Euphemismus für das was die Amerikaner „Consumerism“ nennt.
Trotzdem ist das mit nicht mal 5 Euro recht erschwingliche Magazin ein Aufatmen wert.
Ich hoffe natürlich das Beste für die Zukunft. Das letzte Magazin das Face hieß und es gab davon ja einige musste wegen einer Klage ebenfalls den Namen ändern und hatte schon zuvor seine Redaktion eingebüßt. Der Herausgeber der beiden Ex-Face Magazine war übrigens der Gleiche.
Ich hätte mir die Zeitschrift fast gekauft hatte aber schon eine andere und keine mehr Hand frei. Aber wer weiß wenn die Entwicklung weiter so positiv voranschreitet, denn der Wandel zum Besseren hin ist an den Titelblättern der letzten Ausgaben deutlich spürbar, dann werde ich wohl nicht widerstehen können.
Es könnte aber auch enttäuschend ausfallen wie das beim Kinki Magazin der Fall ist der nach einer überragenden Ausgabe schnell wieder in die Modezeitschrift-Bahn eingeschwenkt ist.
Ich halte Euch jedenfalls die Daumen. Gäbe es den zeitgeist-Blog als Magazin so sähe er sicherlich so aus wie das Heft zum Thema Identität.
1 Reaktion ↓
1 Wired Magazin: Endlich auf deutsch! // 18. 5. 2012 um 14:50
[…] zu selten um einen Titel zu etablieren. Ein Heft pro Monat sollte doch zu schaffen sein, DE:BUG, Bold und Konsorten schaffen das doch […]