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Wired Magazin: Endlich auf deutsch!

18. 5. 2012 ·

Wired Magazin Heft 2 Cover

Darauf habe ich förmlich seit Jahren gewartet, eine deutsche Ausgabe des Wired Magazin. Nun gibt es bereits das zweite Heft und ich erfahre es erste jetzt und das rein zufällig. Bezeichnenderweise war ich gerade auf dem Weg auf die Drupa Cube, die Print-Messe in Düsseldorf um dort am Tag der Zeitung über Nischen-Publikationen zu sprechen als mir das Heft bei der Bahnhohlbuchhandlung auffiel. Eigentlich war das eher der Virgin Store im Berliner Hauptbahnhof. Wie auch immer,

das deutsche Wired ist bis auf ein Paar unnötige Anglizismen genau so, wie ich es mir gewünscht hätte.

Damit nicht genug, ich kenne sogar einen der Verfasser der Titel-Story, Sci-Fi Autor Andreas Winterer ist ein alter Bekannter von mir aus den Pionierzeiten des Internets so gefühlte Ende Neunziger Jahre.

Ich hatte ja seinerzeit es sehr bedauert als die Tomorrow zugrunde ging, die Zeitschrift die wohl am ehesten das deutsch Pendant zur Wired abgab bis dato. Seitdem klaffte eine Lücke in der Presselandschaft die keiner bislang zu füllen vermochte. Nun aber die Wired selbst, auf deutsch. Wie mir scheint ist das nicht nur eine Lizenz-Ausgabe sondern gehört zum gleichen Verlag (Conde Nast) wie das Original und sie braucht sich vor dem Original nicht zu verstecken.

Zudem ist die deutschsprachige Wired mit 3,80 Euro überaus bezahlbar.

Die fast 140 Seiten beinhalten zwar viel Werbung (vor Allem für Autos und Uhren seltsamerweise, wohl weil die Wired mit GQ gemeinsame Sache macht).

Die Wired war schon immer ein zuverlässiger Barometer für Web Trends und verband Technik im weitesten Sinne mit dem Alltag eines modernen Menschen der mit dem Computer am Internet arbeitet. Auch auf deutsch trifft sie die Themen die uns alle bewegen, wie Internet-Zensur, Privatsphäre schreibt aber auch über Memes und Smartphones.

Die Wired leistet sich ebenso kritischen Journalismus mit mehrseitigen Artikeln.

Das hat sie der Tomorrow voraus die sofern ich mich recht erinnere eher ein Blatt für den Hurra-Optimismus der Internet-Branche war auch teils dort wo keiner angebracht war. Nun denn, der einzige Nachteil der Wired auf deutsch scheint zu sein, dass sie wohl oder übel nur einmal im Quartal erscheint. Das ist zu selten um einen Titel zu etablieren. Ein Heft pro Monat sollte doch zu schaffen sein, DE:BUG, Bold und Konsorten schaffen das doch auch.

Auf jeden Fall ist die Wired endlich da und sollte in großen Menge erworben werden damit sie uns erhalten bleibt.

 

Tags: Deutschland · Preis · Web Trends